Rückblicke

Wanderwoche auf dem Vinschgauer Höhenweg

1 Woche in herrlicher Umgebung

Naturfreunde Rüsselsheim auf dem Vinschger Höhenweg

Von Reschen nach Staben im Südtiroler Vinschgau führte der 110 km lange Weg den sich die Rüsselsheimer Naturfreunde in einer Wanderwoche vorgenommen hatten.

8 Naturfreunde und Naturfreundinnen und 3 Hunde erlebten dabei eine einzigartige Mehrtageswanderung entlang der Vinschger Sonnenhänge

Der Vinschger Höhenweg führt von der Etschquelle am Reschenpass bis nach
Staben im Untervinschgau. Die Strecke verläuft auf teils bestehenden als auch auf neuen Fußwegen, Waalwegen (alte Bewässerungspfade) oder Verbindungswegen zwischen Bauernhöfen. Der Vinschger Höhenweg führt durch eine artenreiche Vegetation und eine Natur, die gegensätzlicher nicht sein könnte. Die Pfade am Sonnenberg mit einer vielfältigen Vegetation aus Steppengräsern und Kräutern bieten spannende Aussichten auf die höchsten Berge Südtirols und in das fruchtbare Tal.

In 6 Tagesetappen waren die Naturfreunde mit 4.600 mtr. im Aufstieg und 5.600 mtr. im Abstieg bei fast immer schönem Südtiroler Wetter unterwegs. Obwohl das Gepäck transportiert wurde und man nur die Tagesrucksäcke dabei hatte, ging es doch schweißtreibend bergauf und bergab.

Die 1. Etappe führte von der Etschquelle am Reschenpass nach Planeil.

Die Wegstrecke führte hoch entlang des Stausees mit Blick zum Kirchturm vom ehemaligen Ort Graun. Durch die Errichtung des Stausees im Jahr 1950 wurde das Dorf Graun und Teile von Reschen überflutet. Heute zeugt nur mehr der Turm im See von den versunkenen Dörfern. Der Seepromenade folgend führt der Weg weiter Richtung St. Valentin und dann durch die kleinen Bergdörfer Plawenn, Alsack nach Planeil. Planeil ist mit seinem sehr ursprünglichen Charakter aus eng aneinander gebauten Bergbauernhöfen ein Bergdorf wie aus dem Bilderbuch. Im Gasthof Gemse wurden die Naturfreunde herzlich aufgenommen und mit südtiroler Köstlichkeiten für den ersten Tag kulinarisch verwöhnt.

Über einen der schönsten Aussichtsberge im Vinschgau die „Spitzige Lun“ führte der 2. Tag zu den Glieshöfen in Matsch
Leider war das Wetter an diesem Tag eher neblig und regnerisch, so dass die tapfere Wandergruppe trotz zahlreich überstiegener Schneefelder leider nicht mit dem sagenhaften Ausblick über den ganzen Vinschgau belohnt wurde. In einem Bauernhof mit Gästezimmern, den Oberen Glieshöfen, wurden die Naturfreunde wiederum von einer sehr herzlichen Gastgeberfamilie verwöhnt.

Von den Glieshöfen im Matscher Tal bis nach Tanas/Laas führte am 3 Tag der 22 km lange Weg. Der Weg ging zunächst durch den schattenspendenden Nadelwald Richtung Marseilhof bis zum Gschneirer Waalweg. Der Bewässerungspfad führt durch den Wald und durch freie Hänge bis zur gleichnamigen Hofgruppe oberhalb von Schluderns mit einem herrlichen Ausblick auf den höchsten Berg Südtirols, dem Ortler. Von den Gschneirerhöfen ging es weiter Richtung Unterfrinig und Oberfrinig bis zum Gasthof Paflur bei Tanas. In diesem alten Berggasthof wurden Mensch und Hund wie in allen anderen Unterkünften sehr gastfreundlich empfangen und kulinarisch verwöhnt.

Am 4. Tag ging es mehr oder weniger abwärts über Allitz nach Schlanders, dem Hauptort des Vinschgaus. Mit dem Blick über Laas, dem Marmorort, ergaben sich beeindruckende Aussichten über die Abbaugebiete, Transport und die Verarbeitung des weltberühmten weißen „Laaser Marmors“. Diesmal wurde die Gruppe im Hotel Goldene Rose „nach Strich und Faden„ verwöhnt.

Weiter gings am folgenden Tag von Schlanders zu den Bergbauernhöfen auf 1.730 mtr. Höhe in St. Martin im Kofel.
Das kleine Bergdorf oberhalb von Latsch zählt mit seinen 120 Einwohnern und der Wallfahrtskirche "Zum Heiligen Martin" zu den schönsten Ausflugszielen Südtirols.
Auf dem Bergbauernhof „Oberkaser“ erlebten alle miteinander aus erster Hand was es heißt in solcher Höhe und steiler Lage Landwirtschaft zu betreiben. Die 60 Ziegen des Oberkaser werden ab Juni bis November in die freie Bergwelt der Vinschgauer Berge entlassen bevor sie über Winter/Frühjahr wieder zum Hof geholt werden.
Sehr beindruckend war, dass eine junge Familie in dieser Höhe gleichzeitig einen Hof mit Ziegen und Kühen bewirtschaftet daraus Käse mit dem Zertifikat Bioland herstellt, direkt und auf Märkten verkauft, eine Jausenstation bewirtschaftet, einfache Übernachtungsmöglichkeiten bietet und die Kinder trotz Schule und Ausbildung im Tal selbstverständlich und mit Freude dort oben leben und mitarbeiten.

Die 6. und letzte Etappe führte von St. Martin im Kofel bis nach Staben.
Wegen des regnerischen Wetters wurde die Seilbahn zum Tal genutzt um noch einen Abstecher zu Reinhold Messner’s Schloss Juval zu machen. Die Burganlage auf seinem prähistorischen Platz, wurde von Hugo von Montalban im Jahr 1278 erbaut. Seit 1983 ist die Burganlage der Wohnsitz von Reinhold Messner, der dort mehrere Kunstsammlungen untergebracht hat; umfangreiche Tibetika Sammlung, Bergbildgalerie, Maskensammlung aus 4 Kontinenten, usw. Das Messner Mountain Museum ist in den Monaten Juli und August geschlossen da er während der Zeit selbst dort wohnt.
Vom Schloss Juval ging es mit viel Freude an den blühenden Sträuchern und Bäumen den Stabener Waalweg entlang bis Kastelbell.
Mit der Vinschgerbahn ging es nach Mals. Letzte Übernachtung im Gasthof Hirschen, der in seiner Architektur aufzeigt wie Tradition und Moderne sehr beeindruckend in Einklang zu bringen ist.

Die gesamte Gruppe war sich einig, dass dies eine hochkarätige Wanderwoche mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen war.

Verantwortliche der Naturfreunde für diese Reise
waren Inge Nessel und Wolfgang Hoffmeister
 

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